Deutsche mit geringster Finanzbildung in Europa. Das war das Ergebnis einer Studie der ING-Diba aus dem Jahr 2013. In Deutschland geben laut der Studie 53% der Menschen an keine Finanzbildung zu haben. Das bedeutet rund 35 Millionen Deutsche outen sich als Finanzanalphabeten. In den öffentlichen Institutionen wie Schule und Universitäten wird noch viel zu wenig finanzielle Bildung vermittelt.
Finanzielle Bildung wird immer wichtiger, warum?
Komplexität der Bedürfnisse nimmt kontinuierlich zu
- Erwerbsbiographien haben sich dramatisch verändert (man wechselt häufiger den Arbeitgeber, Beschäftigungsverhältnisse sind deutlich unsicherer geworden)
- Rückzug des Sozialstaates (z.B. Agenda 2010)
- Eigenverantwortung als Gesellschaftstrend
- Zeitalter der unbegrenzten Möglichkeiten
- Zunehmende Verschuldung der öffentlichen Hand
Komplexität der Lösungsangebote auf hohem Niveau
- Finanzprodukte können komplex sein (z.B. Zertifkate, insbesondere die gesamten Kosten sind häufig schwierig zu durchschauen)
- Liberalisierung der Finanzmärkte
- Informationsflut (Information overload)
Was könnte finanzielle Bildung thematisch beinhalten?
Finanzielle Bildung besteht aus vier wesentlichen Bereichen:
Umgang mit dem eigenen Geld
- Wie sieht meine finanzielle Situation aus?
- Was für Einnahmen/Ausgaben habe ich?
- Wie ist meine Kostenstruktur Fixkosten (z.B. Miete, Versicherungen)/variable Kosten (z.B. Kosten für einen Urlaub) ?
Umgang mit Lebensrisiken
- Was kann im Leben alles passieren?
- Was wäre der schlimmste Fall für mich?
- Welche Absicherungen brauche ich und will ich mir leisten?
Vermögensaufbau und Altersvorsorge
- Wie kann ich mein eigener Vermögensverwalter werden?
- Wie identifiziere ich einen kompetenten Bankberater, wenn ich mein Vermögen nicht selbst verwalten will?
- Wie kann ich Geld anlegen?
- Wie funktioniert die Börse?
Umgang mit Krediten/Darlehen
- Wie viel Kredit kann ich finanziell tragen?
- Welche Kreditform ist wann für mich geeignet?
- Was gibt es für Gründe einen Kredit aufzunehmen?