Spricht Dich Dein Bankverkäufer an und möchte eine Veränderung an Deinem Portfolio vornehmen, dann schaue bitte genau hin.
Muss Liquidität generiert werden, um in ein neues Produkt zu investieren, damit wieder eine Marge (z.B. in Form eines Ausgabeaufschlages) für die Bank generiert werden kann? Macht der Verkauf wirklich aus inhaltlichen/strategischen Gründen Sinn, weil es zum Beispiel eine neue Informationsbasis in Bezug auf das gehaltene Wertpapier gibt?
Die Mehrzahl der Bankverkäufer wird sachliche Gründe vorschieben und so ist es eben entscheidend selbst informiert zu sein, um die Plausibilität der Argumente überprüfen zu können. Ich habe es mehrmals in meinem Umfeld erlebt wie Banken zum absoluten Tiefststand Anlegern empfohlen haben, das Portfolio leer zu räumen, um dann in „sichere“ andere Produkte zu investieren.
Die Bank hat leider auf Grund des Provisionsmodells ein Interesse an Umschichtungen, da dann wieder Ausgabeaufschläge oder sonstige Gebühren anfallen. Eine Umschichtung kann absolut Sinn machen, aber manchmal sind die Intentionen eben irreführend und passen nicht zum Kundeninteresse.
Märkte sind volatil, das impliziert aber auch, dass nach einem Tief auch ein Hoch unerwartet schnell wieder kommen kann. Letztlich sollte man Kapital sowieso nur am Kapitalmarkt anlegen, wenn man es langfristig nicht braucht und man Schwankungen aushalten kann. Der Kapitalmarkt ist ein mittel- bis langfristiges Vehikel zur Finanzierung von Unternehmen. Wenn Du in diesem Spiel als Finanzier mitspielen möchten, dann solltest Du den entsprechenden Anlagehorizont mitbringen.