In diesem Beitrag lernst Du 3 ganz wesentliche Irrtümer über Aktien kennen.
Aktien sind Beteiligungen. Du wirst durch den Kauf einer Aktie zum Mini-Eigentümer.
Mit allen Vor- und Nachteilen. In der Öffentlichkeit und in den Köpfen der Menschen ist das Bild häufig etwas verzerrt. Vielleicht auch noch bei Dir? 🙂
Irrtum Nr. 1: Aktien sind riskant
Die Aussage Aktien sind riskant kennst Du vielleicht. Vielleicht denkst Du selber noch so?
Ganz falsch ist die Aussage nicht.
Aber….
Das Leben ist auch riskant.
Da wirst Du mir nicht widersprechen, oder?
Jede Handlung ist im Prinzip risikobehaftet. Das Eingehen von Risiken eröffnet aber oft erst auch Chancen.
Bei Aktien hast Du die Chance Dich an dem unternehmerischen Erfolg einer Firma zu beteiligen. Das passiert in Form einer Dividende oder in Form einer Kurssteigerung.
Risiken sind bei Aktien: Der Kursverlust und die Kürzung der Dividende.
Ich kaufe eine Aktie für 10 Euro und in einem Jahr steht der Kurs nur noch bei 8 Euro. Wegen fallender Gewinne wird die Dividende gekürzt.
Das größte Risiko bei Aktien ist, dass die Firma pleite geht.
Der Kurs fällt auf 0 Euro.
Nachschusspflicht gibt es bei Aktien keine. Es gibt übrigens wirklich Anlageklassen, bei denen es eine Nachschusspflicht gibt!
Ja! Diese Anlageklassen werden sogar von Banken an Privatanleger vertrieben. Teilweise ist das bei geschlossenen Immobilienfonds der Fall. Vor allem dann, wenn Du als Anleger in eine nicht juristische Person investierst. Aber das ist ein anderes Thema.
Das Einzelwerterisiko kannst Du durch Indexinvestments stark verringern. Ein gesamter Index wird nie auf 0 fallen und damit ist der Totalverlust eigentlich ausgeschlossen. Wie Du erfolgreich in einen Index investieren kannst, das kannst Du hier lernen.
Erst das Risiko, dass Aktienmärkte fallen, ermöglicht Dir die Chance mehr aus Deinem Geld zu machen.
Die Chance von der Weltwirtschaft von Deinem Schreibtisch aus zu profitieren. Zum Nulltarif gibt es das natürlich nicht.
Ohne Risiko keine Chance.
Die Risiken bei Aktien werden aber häufig überschätzt. Vor allem durch die maximale Transparenz. Du siehst jeden Tag, wie sich die Aktie oder der Indexstand entwickelt und das vermittelt ein Gefühl von hohen Risiken.
Der Wert einer kleinen Schreinerei schwankt jeden Tag.
Der Wert einer Immobilie schwankt jeden Tag.
Der Wert eines Autos schwankt jeden Tag.
Der Wert von Antiquitäten schwankt jeden Tag.
Auch diese Schwankungen können erheblich sein.
Es ist aber eben nicht so transparent, wie bei Aktien.
Irrtum Nr. 2: Aktien sind nur etwas für reiche Menschen
Das ist sicherlich einer der größten Irrtümer.
In der Podcast Folge die 5 Mythen der Vermögensverwaltung habe ich bereits darüber gesprochen, dass es nicht automatisch bessere Anlageprodukte für reichere Menschen gibt.
Es ist ein Mythos.
Du kannst mit 50 Euro einen Sparplan bei der DAB bank* anlegen und loslegen. Es gibt nicht wirklich wesentlich bessere Anlageprodukte. Besser im Sinne eines besseren Chancen-Risikoprofils.
Besser im Sinne von „geheimen“ Anlageprodukten oder Strategien, die einer speziellen Gruppe an Anlegern vorbehalten sind.
Gerade die Börse zeichnet sich dadurch aus, dass JEDER Zugang hat. Das ist das Herz der Börse.
Die Aufgabe der Börse ist nur dadurch erledigbar, dass JEDER Zugang hat.
Die Finanzierung von Unternehmen über die Bereitstellung von Eigenkapital kann nur durch ganz viele Anleger erfolgen. Ein Einzelner schafft das nicht. Das ist einer der Gründe, warum es die Börse überhaupt gibt.
Risiken werden auf viele kleine Schultern verteilt. Ingesamt können so größere unternehmerische Risiken übernommen werden.
Und da kann JEDER dabei sein.
Unabhängig davon, ob Du 5.000 Euro oder 1 Millionen Euro investieren möchtest.
Das gilt insbesondere für passive Anlageprodukte, da Du dort sofort diversifiziert bist und die Anlagesumme überhaupt keine Rolle spielt.
Irrtum Nr. 3: Aktien sind nur etwas für Hardcore-Kapitalisten
Der Kapitalmarkt hat zwei wesentliche Aufgaben:
- Unternehmen Geld zu besorgen.
- es Anlegern möglichst einfach zu machen ihre Anteile wieder zu verkaufen.
Die erste Aufgabe erfolgt bei einem Börsengang.
Die zweite Aufgabe erfolgt jeden Börsentag.
Ohne Börse können Investoren wesentlich schwieriger Anteile verkaufen, weil es keinen aktiven Handel gibt.
Der Verkauf müsste dann manuell erfolgen. Die Kenntnis dessen würde die Investitionsfreude hemmen. Investoren brauchen Exitmöglichkeiten. Die meisten Investoren sind selbst Kapitalsammelbecken und verwalten das Geld von anderen Leuten. Diese Leute wollen das Geld irgendwann wieder zurück.
Ich glaube fehlende wirtschaftliche Bildung führt zu einer falschen Darstellung von Aktien und der Börse in der Öffentlichkeit.
Eine funktionierende Börse ist sehr wichtig.
Die schlecht entwickelte Börsenkultur in Deutschland hat unter anderem dazu geführt, dass viel weniger Risikokapital in Deutschland in junge Firmen investiert wird.
Warum?
Weil ein Exit (= ein Verkauf der Anteile) durch einen Börsengang häufig weg fällt. Diese fehlende Exitmöglichkeit mag manche Investoren daran hindern mehr Kapital in Deutschland zu investieren.
Kaufst Du Aktien – egal ob direkt oder über einen ETF – dann unterstützt Du im Bereich der zweiten Aufgabe.
Du ermöglichst es anderen Leuten ihre Anteile zu verkaufen. Du trittst an ihre Stelle und partizipierst an dem Erfolg der Firma. Du trägst aber natürlich auch die Risiken.
Aktien sind also nicht nur etwas für Hardcore-Kapitalisten oder für rücksichtslose Investoren, sondern eigentlich für jeden geeignet. Aktionäre sind eine wichtige Anspruchsgruppe eines Unternehmens. Genauso wie Mitarbeiter, Lieferanten oder der Staat.
Die Rolle des Mitarbeiters bei klanghaften Firmen wollen viele einnehmen. Warum nicht auch die Rolle eines Aktionärs einnehmen?
Das kann auf der Basis einer direkten Anlage erfolgen oder indirekt über Indexinvestments.
Es gibt noch viele andere Irrtümer oder falsche Glaubenssätze, aber die 3 genannten sind häufig dabei.
Was sind für Dich noch Irrtümer an der Börse? Irrtümer über Aktien?
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