Bei einem ETF fallen jährliche Gebühren an! 0,5% pro Jahr oder auch wenn es weniger ist, das ist doch auch Geld!
Die Gebühren kann ich mir doch sparen. Aktien kosten mich nach dem Kauf gar nichts mehr.
Einmal Transaktionskosten und nie wieder fallen Gebühren an.
Prima, oder?
Es ist schon richtig, dass bei einem ETF Kosten anfallen, die Du bei einer Aktie so nicht hast.
Die Fondsgesellschaft will bezahlt werden. Die Depotbank will für die Verwahrung der Anteile auch ihr Geld und dann fallen noch Transaktionskosten an, wenn sich der Index verändert.
Soll ich Dir was sagen? Das sind nichtmal alle Kosten. Selbst die Gesamtkostenquote beinhaltet nicht alle Kosten, die anfallen können.
Kosten, wohin das Auge reicht.
Aktien oder ETFs, das ist die Frage!
Bei der Frage der Kosten liegt die direkt gekaufte Aktie vorne, keine Frage.
Es ist aber eine sehr einseitige Betrachtung. Zum einen sind die Kosten bei ETFs zwar nicht vernachlässigbar, aber sehr gering.
Die meisten Anleger werden durch die wilde Auswahl von einzelnen Aktien sehr viel mehr Geld auf der Straße liegen lassen, wie ein ETF jemals an Kosten verursachen kann.
Einzelne Aktien müssen ferner wesentlich intensiver „beobachtet“ werden, sonst geht es Dir wie mir mit RWE.
RWE hat sich über die letzten Jahre von der Dividendenperle zum Rohrkrepierer entwickelt.
Rein rational gesehen spricht sehr wenig für ein Investment in Einzelaktien.
Es ist für kaum jemanden auf der Welt möglich nachhaltig die richtigen Aktien auszuwählen, die besser wie der jeweilige Vergleichsindex performen.
Warum?
Aktienpreise lassen sich nicht prognostizieren. Jeder, der etwas anderes behauptet, der lügt. Auch Inflationsraten sind nicht prognostizierbar.
Das gleiche gilt für Wechselkurse oder den Goldpreis. Lass Dich da von den ganzen Investmentpornos nicht hinters Licht führen.
Taleb, Kommer, Kahneman, Gigerenzer & Co. haben das in ihren Büchern schön aufgearbeitet.
Warum Aktien trotzdem Sinn machen können
Aktien können trotzdem Sinn machen. Vor allem für Anleger, denen es Freude bereitet sich mit den Daten und Kennzahlen einer einzelnen Firma auseinanderzusetzen. Es ist dann aber eher als Hobby und als Liebhaberei zu sehen.
Für mich ist Börse auch Hobby. Ich kaufe auch Einzelaktien, da es mir Spaß macht mich mit einzelnen Unternehmen zu beschäftigen. Ich tue das aber nicht, weil ich glaube besonders gut im analysieren von einzelnen Aktien zu sein. Das wäre naiv.
Ich tue das, weil es mir Spaß macht.
Kaufe einzelne Aktien, wenn:
- es Dir Spaß macht direkt an einem einzelnen Unternehmen beteiligt zu sein und die Entwicklung zu verfolgen.
- Du ab und an auf einer Hauptversammlung Dir den Bauch vollschlagen willst.
- Du Dir effektive Stücke ins Büro hängen möchtest. 🙂
- Du die Dividendentermine etwas besser steuern möchtest.
- Du glaubst Warren Buffett zu sein 🙂 und darauf setzt einen guten Riecher zu haben.
Wie Du Dir selbst ein ETF-Portfolio aufbauen kannst, das kannst Du hier lernen.
Kaufst Du einzelne Aktien oder setzt Du ausschließlich auf ETFs? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.
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