Ein ETF-Sparplan. Die minimalistische Form des sparens für Faule.
Moment, was sind gleich wieder ETFs?
ETFs, das steht für Exchange Traded Funds. Übersetzt heißt das börsengehandelte Indexfonds.
ETFs sind keine Anlageklasse, sondern ein Produkt, um in Anlageklassen Deiner Wahl zu investieren.
Via ETFs kannst Du zum Beispiel den Deutschen Aktienindex (DAX) abbilden. Das wäre ein klassisches Aktieninvestment.
Du kannst aber auch Rohstoffindizes, Anleihenindizes oder Immobilienindizes abbilden.
Mittlerweile gibt es nichts, was es nicht gibt im Bereich ETFs. Ich finde diese Entwicklung bedenklich, aber das ist ein anderes Thema.
Dein Bankberater sieht ETFs nicht gerne. Banken und Vermittler verdienen mit ETFs viel weniger Geld als mit klassischen Investmentfonds.
Das liegt vor allem an dem fehlenden Ausgabeaufschlag und den geringeren laufenden Gebühren, die bei ETFs anfallen.
Dein Bankberater kann Dir aber erstmal egal sein. Wichtig ist, dass Du Deine Anlagestrategie möglichst kostengünstig realisierst.
In knapp 5 Minuten erfährst Du in diesem Video nochmal genauer was ETFs sind.
Wenn Du bereits über ETFs Bescheid weißt, dann kannst Du direkt unter dem Video weiterlesen.
Jetzt sollte Dir in etwa klar sein, was ETFs sind.
Was sind jetzt Sparpläne?
Mit Sparplänen legst Du regelmäßig Beträge zurück. Das kann monatlich, alle zwei Monate, quartalsweise oder auch halbjährlich sein.
Das kommt ganz auf Dich an.
Du sparst damit auf Autopilot. Deswegen sind Sparpläne auch für Faule geeignet. 🙂
Je nach gewähltem Intervall wird das Geld dann direkt von Deinem Konto zu einem fixen Termin abgebucht und fließt in das jeweilige Produkt.
Zum Beispiel zum 1. oder zum 15. eines jeden Monats.
Du bist also nicht mehr in der Versuchung das Geld auszugeben.
ETF-Sparplan – was ist das genau?
Mit einem ETF-Sparplan verknüpfst Du also die Idee des regelmäßigen sparens mit dem Produkt ETF. Regelmäßigkeit ist beim sparen sehr wichtig und dort liegt der magische Hebel.
Ein ETF-Sparplan ist eines der mächtigsten Tools, um langfristig ein großes Vermögen aufzubauen.
Mit langfristig meine ich übrigends >10 Jahre.
Ein ETF-Sparplan ermöglicht Dir auf bequeme Weise – ohne Arbeit und mit geringen Kosten – in eine Anlageklasse Deiner Wahl zu investieren.
Genial, findest Du nicht?
Nochmal zur Erinnerung: ETFs sind Produkte und keine Anlageklasse!
Das kann ich nicht oft genug wiederholen.
Oft wird so getan, also ob ETFs eine eigene Anlageklasse sind. Nein!
ETFs sind ein Vehikel, um eine Strategie Deiner Wahl zu realisieren.
Zu dieser Strategie gehören unterschiedliche Anlageklassen und eine unterschiedliche Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen.
Zum Beispiel: 60% Aktien, 20% Renten, 10% Immobilien, 10% Rohstoffe.
Die Prozentsätze sind exemplarisch.
Die Wahl des richtigen ETFs und des richtigen ETF-Sparplans stellt also eine nachgelagerte Überlegung dar. Die eigene Anlagestrategie kann ganz oder teilweise via ETFs realisiert werden.
Das mag Geschmackssache sein. Es spricht jedoch einiges für ETFs.
Es gibt Anleger, die greifen ausschließlich auf ETFs zurück und Andere sehen es als einen Teil der eigenen Strategie.
Wusstest Du, dass Warren Buffet Privatanlegern eine ETF-Anlage empfiehlt?
Jetzt haben wir geklärt, was ein ETF-Sparplan ist.
Welcher Broker ist nun für das regelmäßige sparen via ETFs geeignet?
ETF-Sparplan – welcher Broker?
Gerade bei kleineren Sparraten sind die Transaktionskosten sehr relevant. Transaktionskosten sind die Kosten, die beim Kauf eines Wertpapiers anfallen.
Filialbanken (z.B. Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen oder Großbanken wie die Deutsche Bank, Commerzbank oder auch die Hypo Vereinsbank) scheiden fast immer aus.
Die sind einfach zu teuer. Filialbanken haben eine ganz andere Kostenstruktur – verglichen mit Direktbanken.
Langfristig spielen die Kosten eine sehr große Rolle.
Du solltest immer darauf achten, dass Du die laufenden Kosten möglichst gering hältst. Die Kosten nagen an Deiner Rendite und sind der Feind für Dich als Anleger.
Der Zinseszinseffekt wirkt sich bei laufenden Kosten gegenteilig aus.
Du musst den Sparplan also auf jedenfall bei einer Direktbank anlegen. Das steht außer Frage!
Bei welcher?
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir für Sparpläne die DAB* und auch Comdirect* empfehlen.
Es gibt bei beiden Brokern Sparpläne, die kostenfrei bespart werden können.
Ja, Du hörst richtig. Kostenfrei.
Es fallen bei einigen Sparplänen keinerlei Transaktionskosten an. Der Wettbewerb ist bei Direktbanken in Deutschland sehr hoch. Die Kosten sind daher seit Jahren im freien Fall.
Für uns Kunden ist das sehr erfreulich!
Bei der DAB* gibt es über 160 ETF-Sparpläne ohne Gebühren.
Bei der Comdirect* sind es ca. 75, die in einem gewissen Zeitraum kostenfrei besparbar sind.
Je nachdem, wann Du diesen Artikel liest, kann das natürlich zahlentechnisch etwas abweichen.
Außerhalb der kostenfreien ETFs gilt bei beiden Direktbanken:
Hast Du eine geringere Sparrate, dann empfehle ich Dir Comdirect*.
Bei einer Sparrate ab ca. 200 Euro pro Monat fährst Du in der Regel mit der DAB* besser.
Warum?
Das liegt an den jeweiligen Mindestgebühren.
Bei der DAB* bezahlst Du (Stand 15.06.2015):
2,50 Euro + 0,25 % des Sparbetrags pro Transaktion.
Bei der Comdirect* bezahlst Du (Stand 15.06.2015):
1,5 % des Ordervolumens (maximal 4,90 Euro) pro Transaktion und ETF.
ETF-Sparplan – ein kleines Rechenbeispiel mit einer Sparrate von 100 Euro
Sagen wir Du möchtest 100 Euro pro Monat in einen ETF einsparen, der nicht kostenfrei besparbar ist.
Es ergibt sich dann folgende Gebührenstruktur:
- DAB*: 100 Euro * 0,25% + 2,50 Euro = 0,25 Euro + 2,50 Euro = 2,75 Euro
- Comdirect*: 100 Euro * 1,5% = 1,50 Euro
Der Unterschied ergibt sich also aus den Mindestgebühren. Bei einer kleineren Sparrate macht sich die Mindestgebühr bei der DAB* bemerkbar.
ETF-Sparplan – wie regelmäßig einsparen?
Solltest Du immer monatlich einsparen oder doch lieber nur alle zwei Monate, quartalsweise oder gar nur halbjährlich?
Das ist vor allem von Deiner Sparrate und den daraus resultierenden Gebühren abhängig.
Du solltest Dir immer durchrechnen, ob es günstiger ist monatlich einzusparen oder zum Beispiel quartalsweise und dann gleich einen größeren Betrag einsparen.
Hast Du einen komplett kostenfreien ETF-Sparplan gewählt, dann würde ich immer monatlich einsparen. Du profitierst dann stärker von dem Durchschnittskosteneffekt.
Steigen die Kurse, dann kaufst Du weniger Anteile und andersherum.
Fallen Gebühren an, dann würde ich immer eine kleine Rechnung aufmachen.
Je nachdem, wie groß die Gebührendifferenz ist, würde ich einen größeren Intervall wählen, um die Gebühren zu reduzieren. Statt monatlich 100 Euro einzusparen könntest Du dann zum Beispiel 300 Euro pro Quartal investieren.
Das wichtigste ist:
Regelmäßig einsparen und das ganze auf Autopilot schalten.
Der Betrag und der zeitliche Intervall sind dabei sekundär, aber sollten kostenoptimiert werden.
Sparst Du regelmäßig über einen langen Zeitraum ein, dann kannst Du Dir automatisiert ein großes Vermögen aufbauen. Unter einem langen Zeitraum verstehe ich durchaus 10 Jahre und länger.
ETF-Sparplan – Fazit
Ein ETF-Sparplan ist eine einfache Möglichkeit ein Vermögen auf Autopilot aufzubauen. Die Sparrate ist sekundär. Wichtig ist die Kontinuität im Sparverhalten.
Du solltest ETF-Sparpläne auf Jahrzehnte besparen.
Es ist ein Form des sparens für Faule. Einmal eingerichtet läuft alles auf Autopilot.
Von Zeit zu Zeit mag ein Rebalancing anstehen, aber im Grundsatz fällt sehr wenig Arbeit an.
Bankberater mögen keine ETFs.
Es gibt keine Provision für die Vermittlung von ETFs und deswegen wird Dir dieses Anlageprodukt sehr selten in einer Filialbank vorgeschlagen werden.
Zum Start kann ich Dir die DAB* und die Comdirect* als Direktbank empfehlen.
Wenn Du von A – Z lernen willst, wie Du den richtigen ETF findest und auf was Du bei der ETF-Auswahl achten musst, dann kannst Du mir eine E-Mail an info[at]geldbildung.de mit dem Betreff „ETF-Kurs“ schreiben und Du erhältst weitere Informationen.
Hier nochmal der Blog Artikel zum Thema ETF-Sparplan in Videoform:
Hast Du bereits einen ETF-Sparplan? In welchem zeitlichen Intervall sparst Du?
Bildquelle: Pixabay, lizensiert unter CC0 1.0
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