Lass Dein Geld für Dich arbeiten!
„Zinseszinseffekt ist, wenn Ihr Geld arbeiten geht“, schreibt die Sparkasse.
Hast Du schon mal Geld schwer körperlich arbeiten sehen? Nein?! Wirklich nicht? 🙂 Ich auch nicht um ehrlich zu sein, aber dann stellt sich doch eine Frage:
Woher kommt dann der folgende Satz?
Lass Dein Geld für Dich arbeiten!
Lass Dein Geld für Dich arbeiten
Der Satz ist griffig. Prägnant. Er fordert uns zum Handeln auf. Wir sollen unser Geld anlegen und es nicht nur rumliegen lassen.
Ich habe diesen Satz sicher auch schon öfters in meinem Podcast gesagt, obwohl er eben nicht wörtlich zu verstehen ist.
Deswegen will ich in diesem Beitrag einen etwas differenzierteren Blick auf die Aussage werfen.
Aussagen in diese Richtung führen ja auch regelmäßig zu politischen Auseinandersetzungen. Darum geht es aber heute nicht.
Es arbeiten immer Menschen
Am Ende arbeiten immer Menschen. Geld ist lediglich eine Ressource, um einfacher Waren und Dienstleistungen zu handeln. Es ist unser allgemeines Zahlungsmittel. Wir werden in Geld bezahlt und wir bezahlen in Geld, weil wir an die Werthaltigkeit und die Eintauschbarkeit von Geld glauben.
Wenn wir Geld anlegen, dann stellen wir anderen Menschen, Firmen, Organisationen oder Staaten Geld zur Verfügung.
Dieses Geld kann dann verwendet werden, um Investitionen zu tätigen, Mitarbeiter einzustellen, Schulden zu refinanzieren oder um die Kapitalbasis zu verbessern.
Wenn Du bei einem Börsengang Aktien zeichnest, dann stellst Du dem Unternehmen Geld zur Verfügung.
Wie arbeitet jetzt das Geld für Dich?
Das von Dir zur Verfügung gestellte Geld kann von der Firma verwendet werden, um wichtige Investitionen zu tätigen oder einen Wettbewerber zu kaufen.
Die Umsetzung dessen übernehmen aber auch wieder Menschen. Menschen verwenden dann die Ressource Geld, um die Ziele des Unternehmens voranzutreiben.
Da Unternehmen eine Gewinnabsicht verfolgen sind die meisten Ziele einem Streben nach mehr Gewinn untergeordnet.
Legst Du Dein Geld an, dann ermöglichst Du eben, dass andere Menschen/Firmen/Banken/Organisationen/Staaten tätig werden. Je nach Geldanlage übernimmst Du dabei mehr oder weniger Risiken.
Du trittst in die Fußstapfen eines Gläubigers oder wirst Eigentümer. Das kommt auf die Anlageform an.
Wie Geld auf Deinem Girokonto arbeitet
Geld auf Deinem Girokonto ist ein Kredit an Deine Bank. Du leihst der Bank Geld. Nämlich genau in der Höhe Deines Kontostandes. Die Bank ist Schuldner und Du bist Gläubiger.
Das Einlagen- und Kreditgeschäft ist das ursprüngliche Bankgeschäft.
Die Bank kann einen Teil Deines Guthabens an andere Privatpersonen oder Firmen in Form eines Kredites verleihen. Dein Geld arbeitet also auch hier wieder mittelbar.
Es ermöglicht Anderen tätig zu werden.
Am Ende arbeiten aber immer Menschen. Ein weiterer wichtiger Punkt:
Zinsen auf Kredite und auch Dividenden werden nicht von Geld erarbeitet, sondern von Menschen. Du leihst der Bank das Geld auf Deinem Girokonto. Die Bank verleiht das Geld an einen Unternehmer und fordert Zinsen.
Der Unternehmer bezahlt im ersten Schritt die Zinsen an die Bank.
Die Zinsen auf den Kredit müssen von dem Unternehmer aber erwirtschaftet werden. Dies stellt er sicher, indem er die Zinsen für Kredite in seine eigenen Produktpreise einkalkuliert.
Am Ende werden die Zinsen von Menschen erwirtschaftet und von Menschen bezahlt.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt und auch gleichzeitig ein großer Kritikpunkt an unserem Zinssystem.
Man spricht dabei auch gerne von der Zinsknechtschaft des Geldes.
Das möchte ich hier aber nicht weiter vertiefen.
Lass Dein Geld für Dich arbeiten – stimmt also nicht
Dein Geld kann nicht arbeiten! 🙂
Ich werde sicher trotzdem im Podcast oder auch in Artikeln immer wieder diese Terminologie verwenden. Einfach intuitiv.
In jedem Fall weißt Du nun, wie ich es meine!
Lass Dein Geld für Dich arbeiten – was hältst Du nun von diesem Satz?
Hinterlasse mir gerne einen Kommentar.