In Folge Nr. 69 spreche ich mit Prof. Dr. Andreas Buschmeier. Herr Prof. Buschmeier war nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und seinem Studium der Volkswirtschaftslehre mehrere Jahre im Investmentbanking tätig.
Seit 2003 unterstützt er mit Buschmeier-Consulting Unternehmen bei ihrer Finanzkommunikation und ihrem Rating.
Er beriet die Europäischen Bankaufsichtsbehörden und die Bundesregierung, ist Fachbuchautor und veröffentlichte eine Vielzahl an Fachartikeln zur Kreditwirtschaft.
Ferner ist Prof. Buschmeier seit vielen Jahren als Dozent an verschiedenen Hochschulen tätig und verantwortet die Studienleitung an der Berufsakademie Fulda.
In dem Interview sprechen wir unter anderem über folgende Punkte:
- Was sind Ratings und welche Bedeutung haben diese für Unternehmen und Staaten?
- Können Anleger sich auf Ratings von Anleihen verlassen?
- Haben Ratingagenturen an Reputation eingebüsst?
- Ist eine eigene europäische Ratingagentur realisierbar?
- Wie findet man geeignete Anleihen?
- Befinden wir uns in einer Anleihenblase?
Interessante Links zum Thema:
Firma von Prof. Buschmeier:
Literatur von Prof. Buschmeier zum Thema Ratingagenturen:
Ratingagenturen: Wettbewerb und Transparenz auf dem Ratingmarkt
Buchempfehlungen:
A Random Walk Down Wall Street: The Time-Tested Strategy for Successful Investing
Wertpapiermanagement: Professionelle Wertpapieranalyse und Portfoliostrukturierung
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Nr. 69: Interview mit Prof. Buschmeier zum Thema Anleihen und Ratings
Jetzt hören:
Die Lessons Learned:
- Anleihen sind handelbare Kredite
- Ratings sind Bonitätsbeurteilungen von Anleihen ausgedrückt durch Buchstaben- und Zahlenkombinationen
- Es gibt drei große Ratingagenturen: Moody’s, Fitch und Standard & Poor’s
- Eine europäische Ratingagentur ist nicht in Sicht
- Für eine Ratingagentur ist die Reputation und Anerkennung durch Investoren entscheidend
- Im Rahmen der Finanzkrise hat die Reputation der drei großen Ratingagenturen gelitten, aber es gibt keine Alternative
- Anleihen mit gleichem Rating sollten – bei sonst vergleichbaren Eckdaten – nur geringe Renditedifferenzen aufweisen
- Für Privatanleger ist der Unterschied zwischen Rendite und Nominalzins entscheidend
- Der Nominalzins ist der Zins, der auf der Anleihe „drauf steht„
- Die Rendite kann im Zeitverlauf schwanken und hängt vom Kurs der Anleihe ab
- Kurs <100: Rendite > Nominalzins
- Kurs >100: Rendite < Nominalzins
- Die Risikoklasse der Anleihe bzw. das Ausfallrisiko ist das entscheidenste Kriterium für Privatanleger
- Steigen die Zinsen, dann fallen festverzinsliche Anleihen i.d.R. im Kurs
- Historisch betrachtet liefern Unternehmensbeteiligungen die attraktivsten Renditen
- Ein Investment ist über Indexfonds gegenüber aktiv verwalteten Fonds zu bevorzugen
Lieblingszitate von Prof. Buschmeier:
Ein wesentlicher Punkt für die Geldanlage: Verliere kein Geld.
Das Geld ist nicht weg – es hat nur jemand anderes.
Bildquelle: Buschmeier Consulting