In Folge Nr. 67 geht es um die Frage, ob die Verwaltung der eigenen Finanzen und des eigenen Vermögens an Dritte delegierbar ist.
Meine Erfahrung zeigt mir, dass es nur sehr begrenzt möglich ist, die erfolgreiche Verwaltung des eigenen Vermögens an Dritte zu übertragen. Es besteht immer die Gefahr, dass Du die Verantwortung abgibst und blind vertraust, aber die Konsequenzen falscher Entscheidungen trägt nur eine Person – Du!
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Die Lessons Learned:
- Es gibt drei Hauptkategorien wie Kunden in Deutschland beraten werden können: 1. Provisionsorientierte Beratung 2. Klassische Vermögensverwaltung 3. Honorarberatung
- Die provisionsorientierte Beratung ist die verbreiteste Form der Beratung: Die Bezahlung der Beratung erfolgt indirekt über Gebühren der vermittelten Anlageprodukte
- Das klassische Vermögensverwaltungsmandat erfordert in der Regel ein größeres Vermögen, z.B. ab 100.000/250.000/500.000 Euro mit gestaffelter Gebührentabelle als Prozentsatz des verwalteten Vermögens
- Bei der Honorarberatung erfolgt die Beratung auf Stundenbasis und wird analog der Tätigkeit des Steuerberaters oder Rechtsanwalts auf Stundenbasis vergütet
Grundprobleme aller Verwaltungsformen:
- Die Kompetenz des Beraters kannst Du nur beurteilen, wenn Du selbst ein breites Grundwissen hast
- Nur wer Geldbildung hat, kann die richtigen Fragen stellen
- Bei einer Beratung, bei der man sich blind verlässt, gibt man zu einem gewissen Grad die Verantwortung an eine Dritte Person ab, trägt jedoch die Konsequenzen vollumfänglich (Asymmetrische Risikoverteilung)
- Entscheidungen, die die eigenen Finanzen betreffen, haben einen sehr hohen Einfluss auf den weiteren Verlauf des eigenen Lebens und sind – aus meiner Sicht – eingeschränkt delegierbar
Kleiner Renditeunterschied, hohe Auswirkung auf das Endvermögen
- Die provisionsorientierte Beratung setzt Anreize für die Vermittlung von teuren Produkten, die insbesondere hohe jährliche Kosten generieren
- Diese zusätzlichen Kosten können langfristig den Unterschied im Vermögen machen
- Beispiel 1: Bei einer monatlichen Sparrate von 300 Euro, einer Laufzeit von 30 Jahren und einer angenommen durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7% ergibt sich ein Vermögensendwert von ca. 353.000 Euro
- Beispiel 2: Wird die Rendite von 7% durch Kosten von 2% auf 5% reduziert, dann resultiert ein Vermögensendwert von ca. 246.000 Euro
- 2% Unterschied in der jährlichen Rendite können 100.000 Euro Unterschied im Vermögen machen
- Je länger die Sparzeit, je größer der Renditeunterschied und je höher der Anlagebetrag, desto größer ist der absolute Unterschied im Vermögensendwert
Das Zitat der Podcast Folge Nr. 67 von John D. Rockefeller:
Lieber eine Stunde über Geld nachdenken, als eine Stunde für Geld arbeiten.
Bildquelle: Pixabay, lizensiert unter CC0 1.0